Und warum ist es eigentlich so schwer Mehrdeutigkeit und Widersprüche auszuhalten und streben wir Menschen so sehr nach einer einfachen und kategorischen Antwort: Richtig – Falsch. Schwarz – Weiß. Gut – Schlecht?
In der heutigen Folge spüre ich der Frage nach und widme mich dem Thema der Ambiguitätstoleranz, nämlich der Fähigkeit, Mehrdeutigkeit, Zwischentöne und Grautöne auszuhalten. Eine Fähigkeit, die nur in Bezug auf das Human Design sondern auch für das Leben generell sehr nützlich ist.
Mehrdeutigkeit ist für viele Menschen erstmal sehr unbequem. Kategorien und einfache Einordnungen machen uns das Leben leichter, reduzieren psychische Spannung und vermitteln das Gefühl der Sicherheit. Wenn wir denken, dass wir etwas wissen oder verstanden haben, müssen wir nicht mehr weiter darüber nachdenken oder uns mit etwas auseinandersetzen. Deshalb ist für unseren Verstand irgendeine Antwort – und sei sie noch so undifferenziert oder oberflächlich – oft besser als keine Antwort.
Aber die Welt, unser Leben, unsere Beziehungen und auch unser Design ist nicht schwarz-weiß. Ganz im Gegenteil. Wir sind hochkomplexe widersprüchliche Wesen in einer hochkomplexen Welt.
An vielen Stellen werden wir verführt, einfache, schnelle und rigide Positionen einzunehmen oder Meinungen zu vertreten. Auch Social Media verführt uns dazu. Wir sind ständig aufgefordert, uns in wenigen Worten oder Sätzen zu etwas zu äußern. Zuzustimmen oder abzulehnen.
In dieser Folge spreche ich darüber, wie wichtig es ist offen zu bleiben und die Fähigkeit zu entwickeln, Mehrdeutigkeit und Widersprüchlichkeit auszuhalten und aus dem Entweder/Oder immer mal wieder ein UND zu machen. Ich gebe persönliche Beispiele dafür, wie und warum genau das zu persönlichem Wachstum und innerem Frieden führen kann.